Klaus Fuchs

deutscher Kernphysiker; 1933 nach Großbritannien emigriert; Mitarbeiter am amerik. Atombombenprojekt 1943-1946; 1950 verurteilt, da er Geheimnisse an die sowjet. Spionage weitergegeben hatte; stellv. Direktor im Zentralinstitut für Kernphysik in Rossendorf, Bez. Dresden 1959-1974; in der DDR federführend in der Kernforschung tätig; 1967 Mitglied des Zentralkomitees der SED

* 29. Dezember 1911 Rüsselsheim

† 28. Januar 1988 Berlin (Ost)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1988

vom 11. April 1988

Wirken

Klaus Emil Julius Fuchs war ein Sohn des ev. Theologen Emil Fuchs, der sich, ein überzeugter Sozialist, nach dem Ersten Weltkrieg als Arbeiterpfarrer in Rüsselsheimeund führendes Mitglied der deutschen Quäkergemeinde einen Namen machte. F. wuchs in Rüsselsheim und Eisenach auf, besuchte das Gymnasium und studierte dann in Leipzig und Kiel Physik und Mathematik.

Wie sein Vater engagierte sich auch F. früh politisch und war bereits als Schüler Mitglied der SAJ (Sozialistische Arbeiterjugend) und des Reichsbanners. Eine Zeitlang (1930-32) war er SPD-Mitglied, 1932 wechselte er zur KPD. Sein Haß gegen die Nationalsozialisten, die den Vater aus Amt und Würden vertrieben (er war damals Professor für Religionswissenschaft an der Pädagogischen Akademie in Kiel) und für kurze Zeit in ein Konzentrationslager schleppten, wurde noch vertieft, als seine Schwester die Nerven verlor und sich unter einen Zug der ...